Jürgen Maier
geprüfter Gebäudeenergieberater(HWK)
Haus sanieren - profitieren!
In den letzten Jahrzehnten ist es zu einer grundlegenden Ãnderung im
Umgang mit Energie, insbesondere
bei der Beheizung von Gebäuden gekommen. Der Standard war vor etwa 50 Jahren, als Heizöl nicht
einmal 10 Pfennige pro Liter kostete, ein ganz anderer als heute. Damals waren Aussenwände mit einer
Dicke von 30 bis 36 cm Ziegelmauerwerk innen und aussen verputzt.
Aus heutiger Sicht kann man deshalb davon ausgehen, dass fast alle Gebäude, die vor 1975 errichtet
worden sind, als “Energetische Altbauten” eingestuft werden müssen. Abhilfe schafft hier die Verlegung
einer nachträglichen Dämmung. Richtig ausgeführt sorgt sie für eine erhebliche Heizkosteneinsparung.
Wenn man davon ausgeht dass der Gebäudebestand für etwa 30 Prozent der
CO2- Emissionen in
Deutschland verantwortlich ist, kann man leicht abschätzen, welches Energiepotenzial und damit auch
CO2-Einsparpotenzial auf diesem Gebiet vorhanden ist. Diese Zusammenhänge sind seit vielen Jahren
bekannt und haben letztlich dazu geführt, einen immer besseren Wärmeschutz für Gebäude zu fordern -
lange Zeit nur für Neubauten, durch Einführung der EnEV 2002 jedoch auch für den Bestand.
Die Entwicklung der Richtlinien und Verordnungen folgte dabei konsequent der Energiepreisentwicklung
und der CO2-Diskussion.
Der Heizenergieverbrauch für Gebäude hat sich durch diese
Verordnungen
folgendermassen reduziert:
bis 1977 betrug der zulässige Heizwärmebedarf eines Gebäudes pro
Jahr 300 kWh/m²,
also ca. 30 Liter/m² Heizoel
von 1977 bis 1995 reduzierte er sich durch die oben aufgeführten
Wärmeschutzverordnungen
auf etwa 70-80 kWh/m², also ca. 7-8 Liter/m² Heizoel
ab 2002 trat eine weitere Reduktion durch die EnEV auf etwa 50-60
kWh/m²,
also ca.5-6 Liter /m² Heizoel ein.
Bei Betrachtung dieser Zahlen muss bedacht werden, dass durch die
Einführung der EnEV im Jahr 2002
auch Anforderungen an den Gebäudebestand gestellt wurden, die natürlich von den Möglichkeiten durch
fehlende Technik und Dämmung meilenweit entfernt waren. Nach Angaben des Institut für Bauphysik der
Frauenhofer Gesellschaft in Holzkirchen, liegt der Energieverbrauch bei etwa 75 Prozent des Wohnungs-
bestandes in Deutschland bei mehr als 150 kWh/m² pro Jahr. Also ist es grundsätzlich richtig, auch an
diesen Bestand heranzugehen, will man den Energieverbrauch in den Griff bekommen.
Die nachträgliche Dämmung eines Gebäudes ist jedoch in vielen Fällen
eine schwierige Aufgabe, weil von
Handwerkern und Architekten hier neben der energetischen Ertüchtigung auch die Erhaltung der Fassade
verlangt wird.
Deshalb können allgemeine Empfehlungen zur Energieeinsparung nur
eingeschränkt gegeben werden.
Es empfiehlt sich, jedes Gebäude zunächst einer gründlichen Analyse zu unterziehen. Eine blosse Einstufung
nach Gebäudetyp mit den technischen Kennwerten der Bauzeit ermöglicht zwar volkswirtschaftliche
Hochrechnungen auf zukünftige Energieeinsparpotentiale, sie kann jedoch nicht Grundlage für das
Energiesparkonzept eines konkreten Hauses sein.
Anteil der Raumwärme-
und Warmwasserbereitstellung
am privaten Energieverbrauch
der Haushalte
Desweiteren sind die einzelnen, von den Handwerkern erstellten
Angebote für den Verbraucher
nur schwer miteinander zu vergleichen. In diesem Falle kann wirklich nur eine vom Energieberater
erstellte energetische Gebäudeaufnahme und Auswertung aufklären. Um für das Objekt die sinnvollste
und optimalste Renovierungsvariante zu erstellen, sollte man einen Energieberater beauftragen.
Unbedingt notwendig bzw. von der KFW Bank gefordert ist der Rat des Energieberaters, sobald Förder-
gelder beantragt werden.
Momentan werden sehr niedrige Zinssätze angeboten.
Nähere Informationen erhalten sie bei Ihrem Energieberater und bei allen Banken.